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POLI GRAPPA Po' di Poli Grappa Morbida di Moscato

Im Jahre 1995 begann ich mich dem Muskateller zu widmen und somit wider die historische Vorliebe für den roten Trester zu handeln, welche immer unsere Destillerie geprägt hatte. Der Muskateller ist eine außergewöhnliche Weinrebe, welche in unserer Region der Euganeischen Hügel einen geeigneten Lebensraum gefunden hat.

Die Primäraromen verleihen den Trauben ein leicht erkennbares Aroma. Die Terpene, jene Moleküle die für diesen sinnlichen Charakter verantwortlich sind, sind nur in wenigen Rebsorten, den sogenannten "aromatischen Beeren", vorhanden: Muskateller, Traminer, Fragola.. Ich höre hier auf, weil alle anderen Rebsorten halbaromatisch sind, wenn nicht sogar neutral, und somit eher schwer, außer für einen geschulten Gaumen, erkennbar sind.

Die erste Destillation ergab optimale Resultate, auch wenn die Quantität sehr gering war. Mein Vater, welcher nicht verstand, warum ich mit diesen Experimenten Zeit verschwendete, fragte mich bei jedem Brand: "wieviel gibt er her?". Gut zu wissen, dass die weißen Trester wenig Alkohol geben.

Ich räumte “ Un po’ ” weg, um die Verlegenheit dieses homöopathischen Ergebnisses zu verstecken.

Nach mehreren Bränden und diversen "Un po' ", befüllte ich einen kleinen Tank. Als Sig. Valente, Funktionär des technischen Büros des Finanzamts, die Siegel entfernte, näherte sich mein Vater mit einer gleichgültigen Miene, tauchte dann jedoch einen Finger in den Grappa ein, um ein paar Tropfen auf die flache Hand zu streifen und meinte: "Gut dieser Grappa, nach vielen Po' hast du es schließlich geschafft..".

So ist der Name dieser Linie entstanden, die im Laufe der Jahre durch andere Rebsorten wie Traminer, Merlot und Pinot erweitert wurde. Das Produkt war entstanden, der Name auch, nun fehlte noch die Aufmachung.

Mich inspirierte eine Flasche Sangiovese, welche mir einst Robert Mondavi, der Pionier der amerikanischen Önologie, während eines Treffens in seiner Kantine in Napa Valley schenkte.

Mit der Hilfe von Franco Barbon, Grafiker von Bassano del Grappa, habe ich dessen Gestalt neu interpretiert. Als es um die Entscheidung ging, welcher Verschluss zu verwenden ist, hatte ich einen der drei Geistesblitze meines Lebens: wir verwenden einen Bügelverschluss! Das gleiche, was ich als Kind benutzte als ich Mineralwasser mit Kohlensäure zubereitete - durch Mischen der blauen und roten Tütchen in einer Flasche und eiligem Verschließen bevor alles übergegangen wäre.

Um die flüchtigeren Düfte zu erhalten, kreierten wir einen sehr schmalen Flaschenhals und daher einen kleineren Schnappverschluss als üblich. Somit schufen wir unbewusst ein neues Verhältnis zwischen Flaschenkörper und Flaschenhals, welches sich im Laufe der Zeit zu einem der Unterscheidungsmerkmale unserer Destillerie entwickelt hat.

Jacopo Poli

pro 100g

Brennwert kcal / kj
Fett g
davon gesättigte Fettsäuren     g
Kohlenhydrate g
davon Zucker g
Ballaststoffe g
Eiweiss g
Salz g

Die Geschichte der Familie Poli aus Schiavon, ähnelt der Geschichte vieler Venetischer Familien, welche sich im Spätmittelalter auf der Hochebene von Asiago niederließen, um die Wälder zu roden und das Land zu bebauen.

Familien, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts dann in die Ebene hinabzogen, wo es leichter war, Produktions- und Handelsaktivitäten nachzugehen.

So war es bei den Poli, die über fünfhundert Jahre hinweg vom heimatlichen Gomarolo aus ihren Wohnsitz dreimal wechselten und dabei insgesamt achtzehn Kilometer zurücklegten, um schließlich in Schiavon anzukommen, wo sie noch heute ansässig sind.

“Höchst dynamische Menschen!”, könnte man vielleicht denken, wenn man überlegt, wie viel Zeit sie dafür brauchten; jedoch liegen die Gründe in der Kultur dieser Gegend, welche die Verbundenheit mit den eigenen Wurzeln verständlich macht.

Insbesondere lässt sich erkennen, dass hinter jedem der drei Ortswechsel ein Liebesbeweis für die eigene Ehefrau steckt, die dem Familienoberhaupt nahegelegt hatte, einen neuen Ort zu finden, wo man leben könnte.

Auch wenn der Stammbaum einer Familie eigentlich auf der männlichen Linie basiert, muss dennoch gesagt werden, dass die Frauen der Familie Poli in der Evolution der Familie stets eine vorrangige Rolle gespielt haben, und wahrscheinlich ist es ihnen zu verdanken, dass die Männer dieser Familie ihre produktiven und gewerblichen Talente zum Ausdruck bringen konnten.

Die Poli waren im Laufe der Jahrhunderte Schäfer, Hutmacher, Schankwirte und schließlich Destillateure. Damit änderten sich auch die Waren, die hergestellt und verkauft wurden: Käse, Strohhüte, Wein, Grappa.

Nie verändert haben sich jedoch die Werte, die diese Aktivitäten inspirierten und noch immer inspirieren: Pflichtbewusstsein, soziales Verantwortungsbewusstsein, Achtung vor den eigenen Kunden und vor den Dingen, die man herstellt, Ehrempfinden gegenüber der eigenen Familie.

Dies sind die Prinzipien, welche Poli Tag für Tag inspirieren und die auch alle vorausgegangenen Generationen verbanden.

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Brandy Italiano di Poli
Einnehmend und komfortabel wie eine Flamme, die im Kamin brennt. Sein Aroma erinnert an eine heiße Schokolade mit frisch gebackenen Mandelplätzchen. Der Trebbiano-Wein eignet sich bestens für die Herstellung von Brandy Italiano, dank feiner und delikater Aromen, sowie niedriger Tannin-Anteile und hoher Säuregehalte. Brandy Italiano reift auf dem Dachboden der Destillerie, wo aufgrund der Temperaturschwankungen, die Übertragung der Holzaromen begünstigt wird. Gereifter Weinbrand, 3 Jahre in Eichenfässern ausgebaut, in traditionellem Wasserbad destilliert.
 
CHF 49.00