Die Geschichte der Familie Poli aus Schiavon, ähnelt der Geschichte vieler Venetischer Familien, welche sich im Spätmittelalter auf der Hochebene von Asiago niederließen, um die Wälder zu roden und das Land zu bebauen.
Familien, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts dann in die Ebene hinabzogen, wo es leichter war, Produktions- und Handelsaktivitäten nachzugehen.
So war es bei den Poli, die über fünfhundert Jahre hinweg vom heimatlichen Gomarolo aus ihren Wohnsitz dreimal wechselten und dabei insgesamt achtzehn Kilometer zurücklegten, um schließlich in Schiavon anzukommen, wo sie noch heute ansässig sind.
“Höchst dynamische Menschen!”, könnte man vielleicht denken, wenn man überlegt, wie viel Zeit sie dafür brauchten; jedoch liegen die Gründe in der Kultur dieser Gegend, welche die Verbundenheit mit den eigenen Wurzeln verständlich macht.
Insbesondere lässt sich erkennen, dass hinter jedem der drei Ortswechsel ein Liebesbeweis für die eigene Ehefrau steckt, die dem Familienoberhaupt nahegelegt hatte, einen neuen Ort zu finden, wo man leben könnte.
Auch wenn der Stammbaum einer Familie eigentlich auf der männlichen Linie basiert, muss dennoch gesagt werden, dass die Frauen der Familie Poli in der Evolution der Familie stets eine vorrangige Rolle gespielt haben, und wahrscheinlich ist es ihnen zu verdanken, dass die Männer dieser Familie ihre produktiven und gewerblichen Talente zum Ausdruck bringen konnten.
Die Poli waren im Laufe der Jahrhunderte Schäfer, Hutmacher, Schankwirte und schließlich Destillateure. Damit änderten sich auch die Waren, die hergestellt und verkauft wurden: Käse, Strohhüte, Wein, Grappa.
Nie verändert haben sich jedoch die Werte, die diese Aktivitäten inspirierten und noch immer inspirieren: Pflichtbewusstsein, soziales Verantwortungsbewusstsein, Achtung vor den eigenen Kunden und vor den Dingen, die man herstellt, Ehrempfinden gegenüber der eigenen Familie.
Dies sind die Prinzipien, welche Poli Tag für Tag inspirieren und die auch alle vorausgegangenen Generationen verbanden.