Die Wurzeln von Brigaldara reichen weit zurück: Bereits im 12. Jahrhundert taucht der Name in Urkunden als „Bragaldara“ oder „Brigaldara“ auf. Seit damals ist das Gut am Fuße des Monte Masua, eingebettet zwischen San Floriano und Valgatara im Marano-Tal, mit dem Weinbau eng verbunden. Über die Jahrhunderte wechselten Besitzer und Strukturen, doch die Ausrichtung blieb stets gleich – Reben, Olivenbäume, Obstgärten und Felder prägten das Bild der Ländereien.
Besonders ab dem 17. Jahrhundert ist Brigaldara immer wieder als bedeutendes Weingut erwähnt. Beschreibungen aus dieser Zeit heben die Qualität der Trauben hervor und unterstreichen, dass hier schon früh ein Fokus auf sorgfältigen, hochwertigen Weinbau gelegt wurde. Im 19. Jahrhundert erhielt das Anwesen mit seiner Villa das Erscheinungsbild, das bis heute den Charakter des Gutes prägt: Weinberge an den Hängen des Monte Masua mit den typischen Trockenmauern, die sogenannten „marogne“, sowie Flachlagen, die eine ideale Ergänzung darstellen.
Ein entscheidender Schritt in die Moderne erfolgte 1928, als Renzo Cesari das Anwesen erwarb. Mit Leidenschaft und Beharrlichkeit setzte er gemeinsam mit seinem Sohn Lamberto auf den Ausbau der Weinberge. Den großen qualitativen Schub erhielt Brigaldara in den 1980er-Jahren unter der Leitung von Stefano Cesari, der eng mit dem Weinbau-Pionier Roberto Ferrarini zusammenarbeitete. 1997 erhielt Brigaldaras Amarone erstmals die renommierte Auszeichnung Tre Bicchieri im Gambero Rosso – ein Meilenstein, der die Qualität und den Ruf des Hauses bis heute prägt.
Heute bewirtschaftet Brigaldara rund 120 Hektar Land, davon etwa 47 Hektar mit Reben. Der Rest besteht aus Olivenhainen, Wiesen, Wäldern und Feldern – eine wertvolle Biodiversität, die das Weingut als lebendigen Organismus versteht und durch nachhaltige Methoden schützt. Die Weinberge verteilen sich auf verschiedene Lagen: rund um die historische Villa in San Floriano, in Marano mit Corvina und Corvinone, in Grezzana mit den Einzellagen Case Vecie und Cavolo, die Amarone von unverwechselbarem Charakter hervorbringen, sowie in Marcellise mit autochthonen Sorten wie Corvina, Corvinone, Rondinella und Oseleta.
Brigaldara steht heute für eine authentische Interpretation des Valpolicella. Amarone, Ripasso, Valpolicella Classico und Recioto spiegeln das reiche Terroir wider, das seit über einem Jahrtausend für seine Weintradition bekannt ist. Mit einer Jahresproduktion von rund 250.000 Flaschen gelingt es dem Familienbetrieb, handwerkliche Qualität und zeitgemäße Weinbereitung in Einklang zu bringen.